Ein neues Führungsverständnis

Agile Führung bei zunehmender Komplexität

Das herkömmliche Führungsverständnis bekommt Risse. Warum? Weil das TaylorModell „Oben wird gedacht – unten wird gemacht“ weder in der Wissensgesellschaft noch in einer Wirtschaft, die auf Innovationen angewiesen ist, funktioniert.

Das „Regieren“ von oben nach unten in Unternehmen passt in eine Ordnung, in der Massen der immer wieder gleichen Waren an Massen von Menschen verkauft wurden. In diesem Weltbild sind etablierte Führungskräfte „groß geworden“ und sehen sich zum Teil noch als alleiniger Entscheider, Vorturner und Zieldurchsetzer im Einfluss- und Arbeitsbereich. So manches Führungskräftetraining „züchtet“ noch immer den Macher, den Antreiber, dessen Ideologie aus dem Beherrschen von Effizienz und Zahlen besteht.

Heute sind wir eher angewiesen auf das Verstehen von Komplexität, das Erkennen systemischer Zusammenhänge und das Meistern unberechenbarer Herausforderungen. Hier braucht es den Partner, den Ermöglicher, der zuhört und Ideen aus verschiedenen Perspektiven einlädt, der Raum gibt für Dissenz und nicht sofort mit guten Ratschlägen um die Ecke kommt. Denn wir wissen ja:
das Gegenteil von „gut“ ist „gut gemeint“ und Ratschläge sind auch Schläge.